Zusammenfassung des Positionspapiers der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) vom 24.Mai 2018

Die Kieferorthopädie ist Teilgebiet der Zahnmedizin und widmet sich der präventiven und korrektiven Behandlung von Fehlfunktionen, Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen.

Schutz vor Trauma

Insbesondere Patienten mit stark nach vorne stehenden oberen Frontzähnen, einer vergrößerten Frontzahnstufe und zurückliegendem Unterkiefer haben ein hohes Risiko, ein Frontzahntrauma zu erleiden. Durch die kieferorthopädische Behandlung wird die Frontzahnstufe reduziert, das Abbeißen erleichtert und das Traumarisiko minimiert.

Schutz vor Karies

Ausgeprägte Engstände von Zähnen erschweren eine optimale Reinigung. So können sich Schmutznischen bilden, die eine Karies und/oder Entzündung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) mit der Folge der Zahnlockerung begünstigen.

Bessere Kauleistung

Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Patienten mit schweren Zahn-/ und Kieferfehlstellungen größere Nahrungsstücke nach dem Kauvorgang aufweisen, was zu Verdauungsproblemen führen kann. Nach einer KFO-Behandlung verbessert sich die Kauleistung, dadurch kommt die Nahrung in kleineren Stückchen im Magen an. Im Endeffekt erleichtert dies die Verdauung und fördert die Gesundheit.

Bessere Nasenatmung

Eine gut funktionierende Nasenatmung ist ein wichtiger Faktor für die richtige Kopf-/ und Gesichtsentwicklung. Vergrößerte Rachenmandeln führen häufig zu einer Einschränkung der Nasenatmung und begünstigen Mundatmung. Durch die Austrocknung der Mundhöhle kommt es zu einer Steigerung des Kariesrisikos, der Atemwegsinfektionen und einer Unterentwicklung des Oberkieferwachstums in der Breite (Transversalen). Ein zu schmaler Oberkiefer verändert das Wachstum des Unterkiefers, sodass es zu einer Unterkieferrücklage kommen kann. Diese kann zu einer Verengung des Rachenraums führen. Mit dem Eingreifen des Kieferorthopäden in diesen Regelkreis, können viele Krankheitsbilder vor ihrem Eintreten abgewandt werden.

Verminderung der Kiefergelenksbeschwerden (CMD)

Mehrere Studien weisen darauf hin, dass eine kieferorthopädische Behandlung einen positiven Effekt auf Kiefergelenksbeschwerden haben kann. Eine Reduktion von Beschwerden im Kiefergelenk konnte bei Patienten mit einem frontal offenen Biss, einem einseitigen seitlichen Kreuzbiss und Patienten mit einer UK-Rücklage von mehr als 6 mm festgestellt werden.

Kieferorthopädische Maßnahmen führen zu einer besseren Kauleistung und Gesundheit. Sie steigern die Lebensqualität und des Selbstbewusstseins von Patienten und deren Familien.